Bildung ist eine der wichtigsten Ressourcen in Deutschland und Grundlage für das soziale Gefüge der Gesellschaft. Bildung ist unsere Zukunft. Leistungsdruck mindern, Menschen individuell fördern!
BILDUNG FÜR ALLE
Eine umfassende Bildung der Bevölkerung ist die Basis für eine tolerante, aufgeklärte und solidarische Gesellschaft. Die Piratenpartei setzt sich daher für einen lebenslangen, offenen und kostenlosen Zugang zu Bildung und den hierfür benötigten Materialien für jeden in Deutschland sesshaften Menschen ein. Umfassende Bildung umschließt die Bereiche Kindertagesstätten und -gärten, Schule, Berufsausbildung, Studium und Allgemeinbildung im Erwachsenenalter.
LERN- UND LEBENSRÄUME AN STELLE BLOSSER LERNORTE
In unserer Kultur verbringen junge Menschen einen Großteil ihrer Lebenszeit in Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten. Diese müssen daher als Lebensräume der lernenden verstanden werden und nicht nur als bloße Lernorte. Eine Teilhabe der lernenden an der Gestaltung und Nutzung der Bildungseinrichtungen ist daher erforderlich. Ein demokratisches Mitbestimmungsrecht an gewissen Bereichen der Lernanstalten ermöglicht eine angemessene Einflussnahme der lernenden, um demokratisch-freiheitliche Werte zu vermitteln, die Akzeptanz der Entscheidungen zu erhöhen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Thema Schulkultur muss in der Aus- und Fortbildung von Lehrpersonal mehr Berücksichtigung finden. Diese Maßnahmen zielen auch darauf ab, Mobbing zu unterbinden und Schulverweigerung zu minimieren.
FRÜHKINDLICHE BILDUNG
Frühkindliche Bildung ist von zentraler Bedeutung. Die Anerkennung eines konkreten Bildungsauftrags für Kindertagesstätten neben den Kindergärten ist dringend erforderlich. Alle Kinder müssen ungeachtet bestehender individueller und kultureller Unterschiede in den Kernkompetenzen derart gefördert werden, dass sie mit möglichst identischen Grundvoraussetzungen ihre Schullaufbahn beginnen können. Kostenlose, wohnort- oder arbeitsplatznahe und bei Bedarf ganztägige Betreuungsangebote bis zur Einschulung müssen flächendeckend etabliert werden.
FREIWILLIGE GANZTAGSSCHULEN
Die Piratenpartei setzt sich für das Angebot von Ganztagsschulen in allen Stufen ein. Dieses Angebot – welches neben dem Pflichtunterricht am Vormittag Mittagessen, individuelle Lerngruppen und Hausaufgabenerstellung beinhaltet – ist nicht verpflichtend, sondern basiert auf freiwilliger Nutzung. Schülern, deren Eltern nicht die Möglichkeiten besitzen, ihre Kinder bei der Bewältigung schulischer Aufgaben zu unterstützen, wird somit die notwendige Förderung und Betreuung zuteil.
LERNZIELE ANSTATT LEHRPLÄNE
An die Stelle starrer Lehrpläne sollen Lernziele treten, die im Laufe der Schulzeit zu erreichen sind, je doch nicht zwingend am Ende jedes einzelnen Schuljahrs. Dadurch wird den lernenden die Möglichkeit eröffnet, ihren eigenen Zugang zu Lerninhalten zu finden und die allgemeinen Bildungsziele ausgehend vom jeweiligen Entwicklungsstand, den individuellen Fähigkeiten und Interessen zu erreichen.
MEDIENKOMPETENZ
Medienkompetenz wird immer wichtiger. Schüler müssen am Ende ihrer Schullaufbahn in der Lage sein, Informationen zu finden und zu filtern, sie zu verstehen, zu bewerten und zu verarbeiten. Der Umgang mit Informationen aus dem Internet muss in Schulen ebenso eingeübt werden wie die Analyse von Informationen aus Zeitung, Radio und Fernsehen.
BILDUNGSINFRASTRUKTUR
Ein einfacher und unkomplizierter Zugang zu Bildungseinrichtungen ist im Interesse aller. Deshalb ist es die Aufgabe des Staates, eine leistungsfähige und ihrem Zwecke angemessene Bildungsinfrastruktur zu finanzieren und frei zur Verfügung zu stellen. Die private Mitfinanzierung öffentlicher Bildungseinrichtungen ist grundsätzlich zu begrüßen, solange dadurch kein Einfluss auf die bestehenden Lehrinhalte entsteht.
FORSCHUNG UND WISSENSCHAFT
Forschung und Lehre an staatlichen Hochschulen ist eine hoheitliche Aufgabe und kein kommerzielles Geschäft. Dennoch nimmt die private Drittmittelfinanzierung unserer Hochschulen immer weiter zu und damit auch der Einfluss privater Geldgeber. Private Drittmittel müssen daher durch Quoten begrenzt werden. Des Weiteren möchten wir erreichen, dass keine Vertreter der Privatwirtschaft in Hochschulgremien sitzen dürfen.
Die Publikationen aus staatlich finanzierter oder geförderter Forschung und Wissenschaft werden oft in kommerziellen Verlagen publiziert, deren Qualitätssicherung von ebenfalls meist staatlich bezahlten Wissenschaftlern übernommen wird. Die Publikationen werden jedoch nicht einmal den Bibliotheken der Forschungseinrichtungenkostenlos zur Verfügung gestellt. Die Steuerzahler kommen somit mehrfach für die Kosten einer Publikation auf. Wir sehen es als Aufgabe des Staates an, das Prinzip des Open-Access („freier Zugang“, gemäß der Berliner Erklärung der Open-Access Bewegung) an den von ihm finanzierten und geförderten Einrichtungen durchzusetzen, denn aus öffentlicher Hand finanzierte wissenschaftliche Informationen müssen auch der Öffentlichkeit zugutekommen und damit für alle Bürger unkompliziert und frei zugänglich sein.
[important]Teil 1 von 6: Was wir Piraten im Landtag erreichen wollen[/important]